Um euch einen kleinen Einblick in meine Arbeit außerhalb meiner
Freizeit zu geben, werde ich in dieser Kategorie nach und nach die
unterschiedlichen Einsatzstellen vorstellen.
#1 PAKT Woodburn
"PAKT" steht für "
Parents
and
Kids
together", was schon darauf schließen lässt, dass sich die Arbeit an junge Familie richtet.
Woodburn/Sunnylands ist dabei die Region, in der diese Arbeit
stattfindet. Es gibt auch einen PAKT Glenfield, in dem ich allerdings
nicht mitarbeite. Der PAKT Woodburn bietet zwei grundlegende und
regelmäßige
Programme an, in denen ich mitarbeite: Crèche/Classes und Afterschoolclub. Die Heimat
des PAKTs ist der Sunnylands Youthclub, der zwar nicht dem YMCA gehört, deren
Räume der YMCA aber für das PAKT Programm gemietet hat. Der Youthclub hat neben
einer Küche, einem Billard/Kicker/Fernsehraum, verschiedenen unordentlichen
Abstellräumen auch einen Kunstraum und eine kleine Sporthalle. Der PAKT besteht
dabei, abgesehen von unserem Supervisor, nur aus Freiwilligen und wird von
außerhalb z.B. durch die Horizon SureStart (staatlich finanzierte Vorschule)
finanziert.
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Kunstraum |
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einer der Abstellräume
(nachdem aufgeräumt wurde) |
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Crèche / Classes
Das Programm heißt eigentlich nicht wirklich so, ich meine
das hat gar keinen richtigen Namen. Dennoch drückt diese Bezeichnung ganz gut
aus, worin die Idee des Programms besteht. Vier Mal in der Woche findet in
Woodburn im Kunstraum morgens von ca. 10-12 Uhr
Unterricht statt, der an junge Eltern adressiert ist, wobei 95-100% der
Teilnehmer Mütter sind. An jedem Tag der Woche ist ein anderer Inhalt dran,
dabei lernen die jungen Mütter z.B. den Umgang mit dem Computer, grundlegende
Mathematik oder auch Lebensmittelhygiene und Ernährung. Dieses Programm hat
sich zum Ziel gesetzt, der fehlenden Bildung in der Region entgegen zu wirken,
damit diese nicht wie in einem Teufelskreis an die Kinder weiter gegeben wird.
Ein typischer Tagesablauf: Crèche
Währenddessen ist in der Sporthalle eine Art pädagogische Kinderbetreuung
für 0-5 jährige, worin ich morgens beschäftigt bin. Ein typischer Arbeitstag
dort beginnt um 9.30 Uhr (seit ein paar Wochen 15 Minuten später – yeah!), im
Grunde eine sehr humane und entspannte Zeit. Als ersten muss die kleine
Sporthalle kindgerecht hergerichtet werden. Dazu schleppen wir jeden Tag
tonnenweise Bodenmatten, Spielzeug, Kissen, Stellwände und noch mehr Spielzeug
in die Halle, um es nach zwei Stunden wieder in die dafür viel zu kleinen Abstellräume
zurück zu quetschen – so ist das halt, wenn einem die Räumlichkeiten nicht
selbst gehören! Das ganze Zeug erfüllt dabei jedoch durchaus seinen Zweck, es
unterteilt die sonst für die Kinder viel zu große Halle in kleine
Spielstationen, die sich jeweils an den unterschiedlichen Entwicklungsstufen
orientieren.
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Spielküche |
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Kleinkind-Area |
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die Halle |
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Geschichten-Erzählecke |
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Sobald die Halle hergerichtet ist, bleibt meist noch Zeit
für einen Tee oder Krümel-Instant-Kaffe (…), während die Mütter mit ihren
Kindern eintrudeln. Zur morgendlichen Unterrichtseinheit trägt man Jogginghose
oder Leggins in Kombination mit Turnschuhen, ein interessanter Kontrast zu den
adretten Schuluniformen der Kinder, wobei dieser Kleidungsstil maßgeblich für
die ganze Region ist.
Gegen 10 Uhr startet dann der Unterricht, die Eltern ziehen
sich in den hergerichteten Kunstraum zurück und die Kinder stürzen sich auf
unsere sorgsam eingerichteten Spielstationen. Der Aufbau und der Ablauf sind
jeden Tag verschieden. In jedem Fall wird jedoch nach einer gewissen Zeit „free
play“ etwas gebacken (Cupcakes, Kuchen,…), gemalt (Feuerwerk, Herbstblätter,…)
oder hergestellt (Knete, Dekorationen,…). In Anbetracht des jungen Alter der
Kinder, in dem diese ihre Feinmotorik erst noch entwickeln, wollen danach erst
einmal die Spure der morgendlichen Handwerkskunst beseitigt werden, bevor es
anschließend zum Frühstücken geht.
Jenes besteht meist aus gebutterten Toast- oder
Pancakevierteln in Kombination mit Obst. Hinsichtlich der gesunden Ernährung
hat sich hier wohl in den letzten Jahren etwas getan, vorher waren die Kinder
wohl nicht so begeistert, wenn man ihnen statt ihrer Chips gesundes Obst
aufgetischt hat. Und dennoch gibt es tatsächlich Kinder, die sich weigern, die
ohnehin schon labbrige Weißbrot-Toastkruste mitzuessen.
Nach dem Frühstück werden dann ab und zu die etwas größeren
Spielgeräte (Autos zum Hineinsetzen, Matten, Trampolin,…) herausgeholt, bis
dann der Unterricht vorbei ist und die Mütter ihre Kinder wieder einsammeln.
Dann muss der ganze Kram nur wieder in die kleinen Abstellräume gepackt werden
und gegen 12.15 – 12.45 Uhr geht’s wieder auf nach Hause!
Meine Rolle dort ist im Prinzip ein positives männliches
Vorbild gegenüber den Kindern abzugeben, da relativ viele der Kinder von ihren
Müttern allein erzogen werden, bzw. die Kinder in diesem Zusammenhang negative Erfahrungen mit Männern zuhause
haben. Während der „free play“ Zeiten beschäftige ich mich meist mit den Babys
und Kleinkindern zwischen 0 und 1 Jahren und lerne derzeit fleißig den Umgang
mit Kindern dieser Altersklasse. Wenn ich zurückkomme, bin ich dann der
Superdaddy!
Ein typischer Tagesablauf: Afterschoolclub
Der Ablauf im Afterschoolclub ist weitaus entspannter und
unkomplizierter. Die Arbeit beginnt um 3 Uhr Nachmittags, wobei gewöhnlich nur
etwa fünf Freiwillige anwesend sind. Anschließend werden einige Spiele bzw.
Kunstsachen für die Kinder aufgebaut, welchen wir jedoch erst bei ihren
Hausaufgaben helfen und anschließend mit ihnen zusammen spielen, malen, basteln
oder auch in der wieder freigeräumten Sporthalle toben. Die Arbeit endet
gewöhnlich gegen 5 Uhr, nachdem alles wieder aufgeräumt ist.
Ich hoffe, ihr habt nun einen ungefähren Eindruck von meiner
Arbeit im Woodburn PAKT. Natürlich gibt es auch immer wieder Events außerhalb
des regulären Programms und Infos zu meiner sonstigen Arbeit werden auch noch
folgen, insofern - dranbleiben!