Sonntag, 27. November 2011

Geburtstag + Weihnachtsmarkt

Hallo zusammen!
Das erste Türchen ist geöffnet und die Zeit der Stille naht sowieso, deshalb durchbreche ich jetzt meine Stille des Schreibens, um euch kurz von den Erlebnissen der letzten Woche zu berichten.
Seit vorletzten Mittwoch darf ich mich der Gruppe der 19 Jährigen zugehörig fühlen. Meinen Geburtstag hier habe ich sehr genossen, da ich neben vielen unerwarteten Karten, einem lieben Paket von meinem Paps und einer Überraschungsparty im Sailingclub auch ganze 5(!) Kuchen bekommen habe (1. aus Area51, 2. im Sailingclub, 3. von meinen Mitbewohnerinnen, 4. im PAKT Woodburn und 5. von meiner Mama) Letzteres war dabei die Überraschung des Tages, da auf einmal beim Mittagessen bei "Papa Brown's" meine Mama aufkreutzte, mit der ich natürlich überhaupt nicht gerechnet habe. Dennoch muss ich sagen: Ich hab mich noch nie so gefreut, dich an meinem Geburtstag zu sehen! :) Danke!
Nachdem dann alle Karten gelesen, Kuchen gegessen und Mütter wieder verabschiedet waren, war ich am folgenden Samstag mit Ryan auf dem Weihnachtsmarkt in Belfast. Äußerlich ähnlich wie die Deutschen: Viele Lichter und unterschiedliche Buden, wenn auch vom Areal her begrenzter. Schaut man jedoch genauer hin, erkennt man, dass der Markt sehr viel internationaler gestaltet ist. So gab es neben Bekanntem wie Crêpes, Baguettes, Kokosmakronen, vielen Süßigkeiten auch zum  Beispiel Känguruh- oder Krokodil-Burger und ganz zu meiner Freude auch deutsche Bratwurst und Glühwein. Das deutsche Bierzelt war hingegen ehr eine Enttäuschung, da es dort neben 3 deutschen Biersorten (Paulaner, Franziskaner und Jever) zu 80% nur das übliche, britische Bier zu kaufen gab. Dennoch: über die teils bekannten Dinge habe ich mich sehr gefreut, alles Unbekannte (Känguruh-Burger...) will in Zukunft noch getestet werden. Ich werde dann berichten! Bis dahin wünsche ich alles Gute und viel Spaß auf den heimischen Weihnachtsmärkten.

die City Hall mit Beleuchtung
das Areal wirkt deutlich definierter
das deutsche Bierzelt...
... ist auch hier sehr beliebt.
Bratwurst! :)
Riesenmuffins!

Samstag, 19. November 2011

Was mache ich eigentlich hier?! #2 - Men's Group

Und weiter gehts mit der Serie über meine Arbeit hier in Nordirland. Heute ganz im Sinne des grünen Daumens!

#2 Men's Group
Der kleine gesellige Männertreff am Mittwoch Abend von 19-21 Uhr im Youthclub ist im Prinzip eine Ergänzung zum PAKT Programm des YMCA, an dem ja vordergründig Frauen beteiligt sind. Ziel dieses Projektes ist es, auch Männern ein Angebot zum Austausch und der Gemeinschaft zu geben, wobei wir jedoch kein stringentes Programm haben, sondern vielmehr projektorientiert arbeiten.

Derzeitige Arbeit
Der YMCA besitzt im Stadtteil "Eden" einen kleinen Mietgarten ("Allotment"), in dem die Kinder aus dem PAKT Programm im letzten Sommer Obst und Gemüse anpflanzen, aufziehen und schließlich ernten konnten. Doch in der letzten Zeit ist der kleine Garten etwas verkommen, sodass man ihn nicht mehr wirklich mit der Vorstellung vom Garten Eden vergleichen konnte...





Um das Ganze wieder in Richtung Nutzbarkeit zu führen, haben wir uns letzten Dienstag von 10-17 Uhr getroffen, um unter der Anleitung von Tom (Freiberuflicher Handwerker) den Garten wieder nutzbar zu machen. Neben der Errichtung eines Zaunes mit Eingang, der das Gebiet definiert, haben wir einen neuen Komposter gebaut und die bereits vorhandenen Pflanzbetten (deutlich auf Bild 1 zu erkennen ;) ) erhöht. Das Ergebnis kann sich meiner Meinung nach schon echt sehen lassen. Als nächstes werden wir das Dach des kleinen Häuschens reparieren und Regenrinnen zur Gießwassergewinnung anbringen, den Zaun streichen und das ganze Gestrüpp am Boden auf ein anständiges Niveau mähen bzw. mit Teppichen abdecken, sodass alles im Frühjahr wieder einsatzbereit ist. Sobald es Neuigkeiten aus dem Garten gibt, melde ich mich!

Was man  nicht so alles findet!
Nach dem Harkenangriff

Zaun + erhöhte Pflanzbetten

Eingangstor

neuer Komposter

Montag, 14. November 2011

WIN / FAIL #5

WIN: Nordirisches Frühstück
(selbst mit Baked Beans lecker!)

FAIL: suggeriert Wasser mit Frucht,
ist in Wirklichkeit Zucker mit Wasser

Sonntag, 13. November 2011

Bushmills & Bangor

Hallo zusammen!
Es ist mal wieder Zeit für den wöchentlichen Bericht! An dieser Stelle grüße ich ganz herzlich den- oder diejenige, der oder die meinen Blog regelmäßig aus Russland aufruft! Gibt es dich wirklich oder surft da jemand nur über einen Proxyserver? Sofern ersteres zutrifft hinterlasse doch bitte mal einen Kommentar.

In jedem Fall endet heute mein fast zweiwöchiger Urlaub und morgen werde ich mich wohl wieder zur Arbeit schleppen - wobei 8.30 Uhr im Gegensatz zu den Zeiten, zu denen ich immer im Deutschland aufstehen musste, schon sehr human ist. An dieser Stelle schöne Grüße an alle, die morgen vor mir aufstehen müssen! Den zeitlichen Umsprung nutze ich an dieser Stelle, um auf die letzten Tage zurückzublicken.
Von Montag bis Freitag ging es zum "on-arrival training" nach Bushmills in den Norden Nordirlands. Das "on-arrival training" (welches wie gesagt gar nicht wirklich "on-arrival" war), ist nach dem "pre-departure training" (Ausreiseseminar) eines der verpflichtenden Treffen für EVS-Volunteers (das bin ich). Auch wenn wir mit drei Deutschen, zwei Italienerinnen, zwei Spanierinnen und einem Franzosen gerade einmal acht Personen waren, waren es insgesammt interessante und erlebnisreiche Tage. Natürlich haben wir auch die obligatorische  Führung durch die Bushmills-Destille mit anschließender Verköstigung absolviert. Ich denke, ich brauche noch etwas Zeit, bis ich den 10 Jahre alten Single-Malt Bushmills Whisky pur genießen und seine Perfektion verstehen kann...
Leider durfte man während der Führung keine Fotos machen, deswegen gibt es an dieser Stelle nur Fotos von der Bar und dem Shop.


Außer dem Besuch in der Destille waren wir auch am "Giant's Causeway", einem sehr schönen und beeindruckenden Küstenabschnitt aus ungewöhnlich regelmäßig geformten Steinen und einer wundervollen Umgebung. Davon habe ich so viele Fotos gemacht, dass ich eine Gallerie dafür eröffnen muss. Hier nur ein paar Fotos als ersten Eindruck:



Am Samstag ging es mit Ryan, Jana und Paddy nach Bangor, was mit dem Zug etwa eine Stunde Fahrt und ca. 12 Pfund Kosten für jeden bedeutet. Allerdings nicht, wenn man Ryan kennt - dann dauert es ca. 10 Minuten mit dem Motorboot über den Teich und kostet 4,25 Pfund Standgebühr für alle zusammen! Außerdem durfte ich über das faszinierend glatte Wasser wieder zurückfahren.

Bangor Tagsüber

spiegelglattes Wasser

Wünsche euch alles gute für die kommende Woche und melde mich, sobald es Neuigkeiten gibt!

Dienstag, 8. November 2011

Was mache ich eigentlich hier?! #1 - PAKT Woodburn

Um euch einen kleinen Einblick in meine Arbeit außerhalb meiner Freizeit zu geben, werde ich in dieser Kategorie nach und nach die unterschiedlichen Einsatzstellen vorstellen.

#1 PAKT Woodburn

"PAKT" steht für "Parents and Kids together", was schon darauf schließen lässt, dass sich die Arbeit an junge Familie richtet. Woodburn/Sunnylands ist dabei die Region, in der diese Arbeit stattfindet. Es gibt auch einen PAKT Glenfield, in dem ich allerdings nicht mitarbeite. Der PAKT Woodburn bietet zwei grundlegende und regelmäßige Programme an, in denen ich mitarbeite:  Crèche/Classes und Afterschoolclub. Die Heimat des PAKTs ist der Sunnylands Youthclub, der zwar nicht dem YMCA gehört, deren Räume der YMCA aber für das PAKT Programm gemietet hat. Der Youthclub hat neben einer Küche, einem Billard/Kicker/Fernsehraum, verschiedenen unordentlichen Abstellräumen auch einen Kunstraum und eine kleine Sporthalle. Der PAKT besteht dabei, abgesehen von unserem Supervisor, nur aus Freiwilligen und wird von außerhalb z.B. durch die Horizon SureStart (staatlich finanzierte Vorschule) finanziert.

Kunstraum
einer der Abstellräume
(nachdem aufgeräumt wurde)
Crèche / Classes
Das Programm heißt eigentlich nicht wirklich so, ich meine das hat gar keinen richtigen Namen. Dennoch drückt diese Bezeichnung ganz gut aus, worin die Idee des Programms besteht. Vier Mal in der Woche findet in Woodburn im Kunstraum morgens von ca. 10-12 Uhr  Unterricht statt, der an junge Eltern adressiert ist, wobei 95-100% der Teilnehmer Mütter sind. An jedem Tag der Woche ist ein anderer Inhalt dran, dabei lernen die jungen Mütter z.B. den Umgang mit dem Computer, grundlegende Mathematik oder auch Lebensmittelhygiene und Ernährung. Dieses Programm hat sich zum Ziel gesetzt, der fehlenden Bildung in der Region entgegen zu wirken, damit diese nicht wie in einem Teufelskreis an die Kinder weiter gegeben wird.

Ein typischer Tagesablauf: Crèche
Währenddessen ist in der Sporthalle eine Art pädagogische Kinderbetreuung für 0-5 jährige, worin ich morgens beschäftigt bin. Ein typischer Arbeitstag dort beginnt um 9.30 Uhr (seit ein paar Wochen 15 Minuten später – yeah!), im Grunde eine sehr humane und entspannte Zeit. Als ersten muss die kleine Sporthalle kindgerecht hergerichtet werden. Dazu schleppen wir jeden Tag tonnenweise Bodenmatten, Spielzeug, Kissen, Stellwände und noch mehr Spielzeug in die Halle, um es nach zwei Stunden wieder in die dafür viel zu kleinen Abstellräume zurück zu quetschen – so ist das halt, wenn einem die Räumlichkeiten nicht selbst gehören! Das ganze Zeug erfüllt dabei jedoch durchaus seinen Zweck, es unterteilt die sonst für die Kinder viel zu große Halle in kleine Spielstationen, die sich jeweils an den unterschiedlichen Entwicklungsstufen orientieren.

Spielküche
Kleinkind-Area

die Halle
Geschichten-Erzählecke

Sobald die Halle hergerichtet ist, bleibt meist noch Zeit für einen Tee oder Krümel-Instant-Kaffe (…), während die Mütter mit ihren Kindern eintrudeln. Zur morgendlichen Unterrichtseinheit trägt man Jogginghose oder Leggins in Kombination mit Turnschuhen, ein interessanter Kontrast zu den adretten Schuluniformen der Kinder, wobei dieser Kleidungsstil maßgeblich für die ganze Region ist.
Gegen 10 Uhr startet dann der Unterricht, die Eltern ziehen sich in den hergerichteten Kunstraum zurück und die Kinder stürzen sich auf unsere sorgsam eingerichteten Spielstationen. Der Aufbau und der Ablauf sind jeden Tag verschieden. In jedem Fall wird jedoch nach einer gewissen Zeit „free play“ etwas gebacken (Cupcakes, Kuchen,…), gemalt (Feuerwerk, Herbstblätter,…) oder hergestellt (Knete, Dekorationen,…). In Anbetracht des jungen Alter der Kinder, in dem diese ihre Feinmotorik erst noch entwickeln, wollen danach erst einmal die Spure der morgendlichen Handwerkskunst beseitigt werden, bevor es anschließend zum Frühstücken geht.
Jenes besteht meist aus gebutterten Toast- oder Pancakevierteln in Kombination mit Obst. Hinsichtlich der gesunden Ernährung hat sich hier wohl in den letzten Jahren etwas getan, vorher waren die Kinder wohl nicht so begeistert, wenn man ihnen statt ihrer Chips gesundes Obst aufgetischt hat. Und dennoch gibt es tatsächlich Kinder, die sich weigern, die ohnehin schon labbrige Weißbrot-Toastkruste mitzuessen.
Nach dem Frühstück werden dann ab und zu die etwas größeren Spielgeräte (Autos zum Hineinsetzen, Matten, Trampolin,…) herausgeholt, bis dann der Unterricht vorbei ist und die Mütter ihre Kinder wieder einsammeln. Dann muss der ganze Kram nur wieder in die kleinen Abstellräume gepackt werden und gegen  12.15 – 12.45 Uhr  geht’s wieder auf nach Hause!
Meine Rolle dort ist im Prinzip ein positives männliches Vorbild gegenüber den Kindern abzugeben, da relativ viele der Kinder von ihren Müttern allein erzogen werden, bzw. die Kinder in diesem Zusammenhang  negative Erfahrungen mit Männern zuhause haben. Während der „free play“ Zeiten beschäftige ich mich meist mit den Babys und Kleinkindern zwischen 0 und 1 Jahren und lerne derzeit fleißig den Umgang mit Kindern dieser Altersklasse. Wenn ich zurückkomme, bin ich dann der Superdaddy!

Ein typischer Tagesablauf: Afterschoolclub
Der Ablauf im Afterschoolclub ist weitaus entspannter und unkomplizierter. Die Arbeit beginnt um 3 Uhr Nachmittags, wobei gewöhnlich nur etwa fünf Freiwillige anwesend sind. Anschließend werden einige Spiele bzw. Kunstsachen für die Kinder aufgebaut, welchen wir jedoch erst bei ihren Hausaufgaben helfen und anschließend mit ihnen zusammen spielen, malen, basteln oder auch in der wieder freigeräumten Sporthalle toben. Die Arbeit endet gewöhnlich gegen 5 Uhr, nachdem alles wieder aufgeräumt ist.

Ich hoffe, ihr habt nun einen ungefähren Eindruck von meiner Arbeit im Woodburn PAKT. Natürlich gibt es auch immer wieder Events außerhalb des regulären Programms und Infos zu meiner sonstigen Arbeit werden auch noch folgen, insofern - dranbleiben!

Donnerstag, 3. November 2011

Andis Besuch

Hallo zusammen!
Ich melde mich gerade aus dem "Urlaub", welchen ich gewöhnlich mit keiner Arbeit und gutem Wetter assoziiere, wobei mir Nordirland gerade eindrücklich beweist, dass letzteres nicht unbedingt zutreffen muss! Allerdings gibt es auch schöne Tage, an denen man die freie Zeit sehr gut draußen am Meer genießen kann:


Von Donnerstag bis Dienstag war Andi hier und wir hatten eine echt coole Zeit zusammen und haben viel unternommen! Neben diversen Bar-Besuchen waren wir z.B. Am Samstag zum Boatlaunch im Hafen, bei dem drei neue Trainingboote inklusive Kanonenfeuer zu Wasser gelassen wurden. Leider war das Wetter nicht ganz so berauschend, was der Sache allerdings keinen Abbruch getan hat. Abends ging es dann nach Belfast mit Ryan, Paddy, Jana, Melanie, Alec und Andrew, was ein sehr lustiger Abend war!



Sonntag hat mich Ryan zum ersten Mal die "Tornado" fahren lassen, welche ich ja schon vor einigen Post vorgestellt hatte. Der 90PS VTEC Motor hat schon ziemlich dampf, es macht einen Riesenspaß mit dem Teil zu fahren. Außerdem werde ich bald mit meinem Motorbootführerschein anfangen - Ryan und ich trainieren schon fleißig und die Kosten von 400 Pfund übernimmt freundlicherweise der Sailing Club - was für eine Chance!

die Tornado bei der Hafeneinfahrt!

Danach waren wir bei Familie Johnston aus der Gateway-church zum Mittagessen eingeladen. Der Montag war dann unsere aktiver Tag und wir haben uns auf in Richtung Belfast gemacht, um den "Cavehill" zu erklimmen. Die beste Entscheidung des Tages war wohl, sich vorher im "Poundshop" eine coole 1-Pfund-Mütze zu besorgen, die uns hoffentlich in Zukunft noch an unsere gemeinsame Zeit hier in Nordirland erinnern wird! Wie sich später nämlich herausstellte, war es oben sehr nass... Einmal angekommen (wenn auch nicht auf direktem Weg...) standen wir praktisch in einer Wolke. Das war zwar nicht gerade optimal, dennoch hat der Ausflug viel Spaß gemacht! Nachdem wir dann 5 Stunden am Stück und ohne zu sitzen gelaufen sind, haben wir uns sehr über die Sitzbänke am Bahnhof und auf die warme Dusche zuhause gefreut.

Cavehill von unten
gaaanz am Anfang
Belfast Castle
inkl. Garten
Namensgeber des Bergs
Ausblick
Richtung Belfast
und wieder hinunter!
An dieser Stelle noch einmal: Danke Andi, für die coole, gemeinsame Zeit!

Während hier nun nach Halloween auch endlich die Läden fleißig mit Weihnachtssachen bestückt werden, freue ich mich über meine freie Zeit, auch wenn ich am liebsten direkt wieder Besuch gehabt hätte!


Dafür habe ich mich gestern im Fitnessstudio angemeldet... Ein sehr cooles Teil, frisch renoviert mit neuester Technik, Schwimmbad und Spa inklusive - vielleicht schreibe ich da später noch drüber. Ansonsten folgt in den nächsten Tagen der erste Artikel über meine Arbeit hier und nächste Woche geht es wie angekündigt nach Bushmills an die Nordküste zum "on-arrival training", welches garnicht "on-arrival" ist, aber egal.
Also, dranbleiben! Viele Grüße!