Donnerstag, 29. September 2011

Montag, 26. September 2011

Weekend + Belfast

Hallo miteinander!
Mein erstes Wochenende in Nordirland war sehr erlebnisreich, das möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten. Eigentlich wollte ich schon viel früher schreiben, jedoch wurde ich von diversen Menschen aus sozialen Netzwerken und gewissen Internettelefonie-Programmen aufgehalten. (Zum Glück, den ich genieße es sehr eure Stimmen zu höhen, euch zu sehen, oder mit euch zu schreiben! :D ) Während nun also der Ofen für mein ausgewogenes und vitaminreiches Abendessen vorheizt, werde ich die Zeit nutzen, euch von meinem Wochenende zu berichten.
Samstag morgen hat uns Alec (Mitarbeiter aus Area51, der sogar ein bisschen Deutsch kann!) mit nach Belfast genommen und uns ein bisschen die Stadt gezeigt. Die Anreise erfolgte per Zug, falls man das rustikale, laut schepernde Dieselding so bezeichnen kann. Laut Alec ist die Strecke von Carrick nach Belfast die letzte, auf der diese "Züge" fahren, alle anderen sind mit modernen ausgestattet - welch ein Privileg.
In Belfast haben wir uns zunächst die Markthalle, Stadthalle, Kunstuniversität und die Innenstadt mit ihrer Shoppingmeile angeschaut. Sofern man den Weg vorbei an den vielen Leuten, die einem komische Blättchen andrehen wollen, meistert, erreicht man ein Shoppingcenter, auf dessen höchster Etage man einen wunderbaren Blick über Belfast hat.

Markthalle

Hmmm :)

Blick über Belfast - bei den gelben Kränen wurde die
Titanic gebaut



Belfast Innenstadt

Nach unserer kleinen Städtetour hat uns Alic dann in die gefährlicheren Viertel in Belfast geführt. Es war krass zu erleben, wie präsent der Konflikt noch heute ist. In der Öffentlichkeit sollte man nicht über Religion reden, die beiden Viertel der Loyalisten und der Republikaner sollte man nur tagsüber besuchen und viele der paramilitärischen Gruppen sind noch heute aktiv. Sehr beeindruckend sind die Wandmalereien an den Häusern in den beiden Vierteln.



Nähere Informationen zum Nordirlandkonflikt gibt es hier: Nordirlandkonflikt
Mehr von den Wandmalereien gibt es hier: Murals
Wir haben zwar noch viele weitere gesehen, aber irgendwie war mir nicht danach, noch mehr davon zu fotografieren. Viele der Bewohner aus Carrick stammen aus dem ehemaligen Westbelfast, wo heute die zwei verfeindeten Viertel liegen. Diese sind übrigens durch eine 5,5 Meter Hohe Mauer getrennt, die ironischerweise "Peace Wall" heißt, weil sie für Frieden sorgen soll.



Abends werde die Tore zwischen den Vierteln geschlossen.
Zur Sicherheit gibt es jeweils 2 Tore (hinter mir das andere)

Abends ging es dann mit Ryan, William, Jana, Connor und ein paar anderen Leuten, deren Namen mir nicht mehr einfällt, zum "bar crawl" durch die Bars in Belfast. In Nordirland bezahlt man für seinen Drink direkt an der Bar, deshalb kann man kommen und gehen wann man lustig ist. Für gewöhnlich bleibt man dann eben nicht in einer Bar, sondern zieht herum. Unser Trip endete dann in einem Club, aus dem wir pünktlich um 2 Uhr (wie für Nordirland üblich) heraus geschmissen wurden (schon sehr komisch, wenn um 2 Uhr einfach die Musik ausgeht und es ist vorbei). Jedenfalls war der Abend in jeden Fall gelungen, auch wenn mir den Sonntag danach noch den ganzen Tag die Ohren rauschten.
Am Sonntag habe ich mich dann um 12 Uhr mit Ryan am Sailing Club getroffen, weil dort ein Bootrennen stattfinden sollte. Ryan hat ein 2 Mann Segelboot (so eins, wo man sich über den Rand hinauslehnt...) und wollte mich eigentlich als sein "Backup", also den 2. Mann im Boot, mitnehmen. Der Wind war allerdings zu stark für das kleine Boot, deswegen hat Ryan sich das Motorboot geschnappt und wir haben die andereren Ir(r)en, die trotz des starken Windes gesegelt sind, begleitet. Dieses Teil hatte einen unglaublichen Schub und es hat einen Riesenspaß gemacht, damit über die Wellen zu springen, allerdings war die Fahrt schon ganz schön heftig. Der Regen fühlt sich durch die rasante Fahrt und den Wind an wie Nadelstiche im Gesicht und hinterher waren wir ziemlich nass - trotzdem hat es sehr viel Spaß gemacht! Leider konnte ich aufgrund des Regens (und der ganzen Wellen, die uns getroffen haben) keine Fotos machen - an einem trockenen Tag werde ich die aber nachreichen!
Viele Grüße
Colin

WIN / FAIL #2

WIN: Minimuffins und all die anderen kleinen
Gebäckteilchen, Kuchen und Kekse!
FAIL: Fertiggerichte, deren Verpackung im Ofen schmilzt,
wenn man sie nach Anweisung (!!) zubereitet

Freitag, 23. September 2011

Bald ist Wochenende!

Hallo zusammen!
Bald ist es soweit - Wochenende! Folglich ist heute Freitag. Freitags kann ich glücklicherweise ausschlafen, so lange ich will (danke Emma!), was ich heute auch getan habe. Dann habe ich Ryan, wie angekündigt, bei der Arbeit im Hafen getroffen, er hat mir sein Boot gezeigt (Arg... vergessen ein Foto zu machen - folgt!) und wir sind einen im Sailing Club trinken gegangen.



Übrigens habe ich erfahren, dass wir gestern wegen einer Bombendrohung raus geschmissen wurden. Das sei wohl nicht unüblich hier... Heute Abend ging es dann auf zu Area 51 und danach hat Alic (auch ein Mitarbeiter in Area51, der sogar ein bisschen Deutsch kann) und einen Dönerladen hier gezeigt, wobei Dönerläden hier im Prinzip alles verkaufen, also auch Pizza, Nudel- oder Reisgerichte. Der Döner hier ist doch sehr anders als unser heimischer... Man kann ihn praktisch nicht auf der unterwegs essen, weil das Teil nur aus einem dünnen Fladen mit sehr wenig Salat und einem riesen Haufen Fleisch besteht, welches in lange Streifen geschnitten ist.
Morgen geht es auf nach Belfast. Ich hoffe euch in Deutschland geht es genauso gut wie mir hier!

Kebab, nachdem ich es ausgepackt habe

Kebab, nachdem ich etwa 30 min davon
gegessen habe... wer soll denn soetwas
bitte aufessen können!?


WIN / FAIL #1

WIN: *.*
FAIL: Ich mag Ginger Ale und Bier
aber das Zeug schmeckt wie Spülwasser!

Erste Abenteuer

Hallo zusammen!
Nachdem ich nun in meinem neuen zuhause relativ gut angekommen bin, habe ich in den letzten Tagen meinen ersten großen Ausflug unternommen: Für 1,5 Stunden in den mega-Supermarkt um die Ecke, um ersteinmal zu entdecken, was es hier alles gibt. Und die 1,5 Stunden, die ich gebraucht habe, um dieses Riesenteil einmal komplett zu durchqueren, lassen schon darauf schließen, dass es nicht gerade wenige neue Dinge gibt! Ich dachte eigentlich, dass wir schon in Deutschland ein Überangebot an Lebensmitteln haben, aber das hier stellt sämtliche deutschen Supermärkte in den Schatten. Da logischerweise noch nicht alles ausprobieren konnte (und bestimmt auch Sachen übersehen habe) werde ich euch absofort regelmäßig über die WINs und FAILs des Lebensmittelangebotes informieren. Die erste Auflage folgt gleich nach diesem Post!
Auf jeden Fall gibt es hier (nicht nur im Sinne der Lebensmittel) wirklich viele Dinge zu entdecken. Zum Beispiel muss man hier kein Geld in die Einkaufswagen reinstecken, sondern die Einkaufswagen blockieren automatisch, wenn man sie außerhalb einer bestimmten Zone fahren will. Okay, das war jetzt relativ unspektakulär... Mein bisher eindrücklichstes Erlebnis hatte ich gestern Abend, als ich mit Ryan, den ich in der Area51 kennen gelernt habe, in einem Pub hier in der Nähe ("Ownies") war. Auf einmal müssen alle Leute raus [ich musste auch mein halbvolles Guinnes stehen lassen :( ], draußen standen mehrere Polizeiautos und wir wurden ohne ein Wort weggeschickt. Anschließend haben die Polizisten, wie im schlechten Film, das Gebiet mit "Police - do not cross"- Flatterband abgesperrt. What!?... Das lässt auf eine spannende Zeit hier in Nordirland hoffen!
Ich muss jetzt gleich los - habe Ryan versprochen, ihn bei der Arbeit zu besuchen. Fotos folgen!
Bis bald!


Mittwoch, 21. September 2011

lebendig angekommen

Ich bin tatsächlich lebendig angekommen! Die Busfahrt war relativ unkompliziert, solang man die Haltestellen mitgezählt hat - Beschriftungen gab es nicht. An der "Europa Bus Station" habe ich dann direkt Bob (meinen Chef) getroffen, der mich anschließend zu meinem neuen Zuhause gefahren hat. Bob ist sehr nett, wir haben uns gut unterhalten und er hat mir ein bisschen über Belfast und Carrickfergus, sowie die paramilitärischen Gruppen der Region erzählt.
 Von dem Haus war ich zunächst geschockt und wollte am liebsten sofort wieder nach Hause. Der Zustand, den unsere Vorgänger uns hinterlassen haben, war furchtbar - alles stand voll mit irgendwelchem Krams und überall war Dreck. Deshalb war das erste, was ich getan hab, den ganzen Mist aus meinem Zimmer heraus zu räumen und ersteinmal gründlich sauber zu machen. Mein Zimmer ist nun immernoch klein aber fein, jedoch fühle ich mich deutlich wohler als am Anfang und werde mich schon bald eingelebt haben. Der ganze Kram ist erst einmal anknüpfend an das scheinbar typisch (nord)irische Haufenprinzip in die Abstellkammer einsortiert wurden. Doppelverglasung und Wärmeisolierung sind hier Fremdwörter, die Fenster dämpfen wirklich 0 Schall und unser Warmwassertank ist auch seeeehr interessant (scheinbar mit einem Schlafsack) isoliert:
Wärmedämmung "the british way"
Soviel zu den negativen-interessanten Eindrücken. Was sind die wichtigsten Dinge zum Wohlfühlen? Richtig - Essen und Schlafen! Mein Bett ist unglaublich gemütlich und ich habe wirklich gut geschlafen, was sehr sehr wichtig, jedoch nur zweitrangig ist. Das Beste hier ist einfach der 24h geöffnete mega Supermarkt um die Ecke, als ich da gestern drin war hab ich mein Leben gefeiert!! Es gibt dort praktisch alles zu sehr günstigen Preisen, außerdem soviele wunderbaren Sachen, die es bei uns nicht gibt. Gleich geht es erst einmal einkaufen, mal schauen, was ich da noch so alles entdecken werde. Gestern war ich nur kurz dort, um einen ersten Eindruck zu gewinnen.
Rider heißt jetzt Twix... und Axe Lynx!?!
Chicken + Bacon ... ein Traum!



















Die Umgebung hier ist traumhaft und das Wetter wechselhaft, davon werde ich die nächsten Tage noch berichten, sobald ich hier ein bisschen herum geschautt habe.
Gestern Abend habe ich dann einen Einblick in "Area 51" erhalten, eine Art offenen Jugendtreff. Dort habe ich auch Emma kennen gelernt, die sich zusätzlich zu unseren Mentoren um uns Freiwillige kümmert und einfach unglaublich nett ist und eine wunderbare Singstimme hat! Was Area 51 genau ist und inwiefern die Ausgestaltung von YMCA Arbeit hier und CVJM Arbeit zuhause komplett verschieden ist, werde ich in den nächsten Tagen berichten, damit ihr auch schön gespannt bleiben könnt und weiterlest :)
Heute morgen war ich dann in Woodburn und hab mich um kleine Kinder und Babies gekümmert, die alle unheimlich süß und aufgeschlossen sind. Die Arbeit mit den Kindern macht viel Spaß und die sprachliche Verständigung klappt generell auch, auch dazu später mehr!
Von Emma habe ich auch meinen Arbeitsplan bekommen, der relativ cool ist. Morgens muss ich erst um 9 Uhr los, Yes!! Wir Freiwillige kommen in drei unterschiedlichen Projekten zum Einsatz: Glenfield, Woodburn und Area51, wobei ich nur für Area51 und Woodburn eingeteilt bin, weil in Woodburn die männlichen Mitarbeiter fehlen! Ich habe nie beispielsweise 8 Stunden arbeit am Stück, sondern immer ca. dreitündige Einsätze in den einzelnen Projekte und dazwischen viel Freiraum, was das ganze für mich stressfrei macht - doch zu den einzelnen Projekten erzähle ich später noch mehr.
Woran ich  mich noch gewöhnen muss ist der Akzent, der gar nicht so britisch, sondern vielmehr unbeschreiblich ist. Hier wird zum Beispiel die 8 "eht" und nicht "äit" ausgesprochen (ich weiß, meine Lautschrift ist nicht die ausgefeilteste) und noch viele andere Dinge. Generell versteht man, was hier gesprochen wird - gegenüber Rückfragen zum Gesagten sind aber alle Beteiligten sehr aufgeschlossen und freundlich.
Zusammengefasst: Mir geht es gut hier und ich bin auf einem guten Weg mich hier einzuleben. Für mehr Infos zu meinen Erlebnissen und dem, was ich hier tue, solltet ihr ab und an mal hier vorbeischauen, oder direkt den Newsfeed abonnieren. Liebe Grüße!

Anreise

(der Beitrag ist von gestern, der heutige kommt gleich!)
Hallo zusammen! Nachdem mich jetzt so viele Leute gefragt haben, ob ich denn einen Blog schreiben werde, fühle ich mich nun dazu genötigt. Ich hoffe, dass ich euch an vielen tollen Dingen (und auch den schlechten) teilhaben lassen kann und freue mich natürlich auch über Kommentare zu meinen Einträgen. Mit dem äußeren Erscheinungsbild bin ich jetzt mal nicht so kreativ, konzentriert euch auf die Inhalte! 
Heute Morgen ging es dann also los. Nachdem ich gegen 2 Uhr nachts meinen Verabschiedungsmarathon beendet hatte, habe ich mir erst einmal volle drei Stunden Schlaf gegönnt, bis ich dann gegen viertel vor sechs aufgestanden bin um meinen Koffer fertig zu packen. Bei all den Terminen der letzten Tage war dafür irgendwie wenig Zeit geblieben, dafür  war ich immerhin 5 Minuten vor geplanter Abfahrt fertig! 20kg sind verdammt wenig, aber letztendlich konnte ich doch fast alles, was mir wichtig ist, mitnehmen. 
Die Fahrt zum Flughafen war umso entspannter und mir blieb genug Zeit, mich im engsten Kreis zu verabschieden. Als ich dann durch die Tore der Sicherheitskontrolle schritt, blieb mir noch ein letzter Wink zu meinen Eltern in die Ferne, bis dann gefühlt 500 Sicherheitsbeamte über mich herfielen. Ganz zu meiner Freude durfte ich dann meinen Laptop aus meinem Rucksack auspacken, den ich vorher bis obenhin mit Schokoriegeln von Mama und Papa vollgestopft hatte.Sehr zur Freude aller Anwesenden füllte ich die erste Kiste des Gepäckscanners praktisch nur mit Schokoriegeln, bis dann mein Laptop zum Vorschein kam, den der nette Herr nicht einmal sehen, sondern nur separat in die Kiste gelegt haben wollte! Gleich nachdem ich die Kontrolle passiert und alles wieder in die Tasche gequetscht hatte, sowie einer näheren Begegnung mit einem Sicherheitsbeamten, startete ich dann Richtung Gate C30. Der Weg war ähnlich einem Labyrinth und führte unausweichlich durch den Duty-free Shop, vorbei an tausenden Parfumflakons und schließlich in einen Wartebereich, in dem ich allerdings nur kurze Zeit verweilte. Schließlich ging es in den Flieger, zu meiner Überraschung auf relativ gemütliche Ledersitze, wobei ich sogar einen Platz neben mir frei hatte. Den Fensterplatz hatte ich mir glücklicherweise vorher im Online-Check-in geangelt, wobei der Ausblick sich folgendermaßen zusammenfassen lässt: Stadt von oben – nichts – Wolken von oben -  nichts – grünes Irland. Der Flug war unspektakulär und ohne Turbulenzen, wobei ich mich, wie bei jedem Flug, sehr über die Beschleunigung am Anfang gefreut habe
Nach dem Landen habe ich festgestellt, dass der Dublin Airport viel schöner ist als der in Düsseldorf und habe relativ schnell mein Gepäck bekommen (sogar vollständig – daran hatte ich zwischendurch gezweifelt!) Eine freundliche Mitarbeiterin der Touristeninformation navigierte mich anschließend zu der Bushaltestelle, von der ich nun mit einem Doppeldecker, in dem eine furchtbare Luft herrscht, zur „Europa Bus Station“ nach Belfast fahre. Mal schauen, wo ich da lande… Guckt man links aus dem Fenster, ist der Himmel blau, rechts grau, seeeehr interessant. Gerade stelle ich fest, dass wir schon die ganze Zeit im Gegenverkehr fahren – ich glaube, daran muss ich mich erst noch gewöhnen. Was wäre eigentlich, wenn Irland keine Insel, sondern mit dem europäischen Festland verbunden wäre? Wie sähen dann wohl die Grenzübergänge aus?... Und schon fällt mir gerade die erste Sache ein, die ich vergessen hab. Nämlich mein 2. Handy für meine deutsche SIM-Karte. Naja, ich werde wohl auch ohne überleben (zumindest die ersten 3 Wochen, bis ich eh wieder in Deutschland bin :P)
In diesem Sinne, viele liebe Grüße von mir und hoffentlich bis zum nächsten Beitrag!

Tasche voll...

der Flieger von C30 aus
Landeanflug
Dublin Airport

der tolle Bus nach Belfast...

Und noch ein paar Eindrücke von der Fahrt...