Hallo zusammen,
die Zeit vergeht wie im Fluge und so ist mein Jahr in Nordirland tatsächlich schon in vier Wochen um. Natürlich soll mein Blog nicht irgendwie zum Ende hin zerfließen (jedenfalls nicht mehr, als dass er das schon ist), deswegen wollte ich noch einmal ein kleines Update über das geben, was so in den letzten Wochen passiert ist. Ich werde das Ganze in zwei Teile unterteilen, sodass es leserlich bleibt!
Im Juni habe ich gar nicht so viel unternommen, weil es in den Projekten zu dieser Zeit etwas stressig geworden ist. PAKT Woodburn und Area51 gehen über Juli / August in die Sommerpause und zum Ende hin gab es noch viel zu tun um die Projekte anständig abzuschließen. Ende Juni war jedoch Armed Forces Day – Ein Tag, an dem sich jährlich die britische Armee präsentiert und mal zeigt, was sie so drauf haben. Neben Hubschrauberstarts und –landungen vor dem Castle, Militärjets und Mörserschüssen gab es alles Mögliche an Militär zu sehen.
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Welches Gebäude sehen wir hier? |
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Ja richtig, das war mal der Sailing Club (siehe frühere Einträge). Dieser ist leider im Juni so gut wie ausgebrannt, weil ein Verstärker sich überhitzt hat - so schnell kann's gehen! Doch auch mit Wasser wird von der Wetterseite im Moment nicht gerade sparsam umgegangen. Wegen des schlechten Wetters standen Teile von Belfast und Newcastle für kurze Zeit mal unter Wasser.
Mitte Juli war es dann endlich soweit und das ebenfalls jährliche nordirische Highlight stand vor der Tür: der 12. Juli oder der „Battle of Boyne Day“. Am 11. Juli 1690 gewann der protestantische King William of Orange die Schlacht am Fluss „Boyne“ gegen den katholischen King James, was von vielen Protestanten als „der große Sieg“ über die Katholiken angesehen wird. (Wichtig ist hierbei zu beachten, dass es sich nicht um einen religiösen, sondern einen politischen Konflikt handelt siehe Nordirlandkonflikt) Jedenfalls scheint das Ganze so wichtig zu sein, dass die Loyalisten (Protestanten) es den Nationalisten (Katholiken) unbedingt auch 300 Jahre später noch unter die Nase reiben müssen, dass sie damals gewonnen haben. Und „Highlight“ ist dabei nicht einmal übertrieben – traditionell werden in ganz Nordirland in der Nacht zum 12 Juli riesige Feuer („Bonefires“) angezündet, die man schon aus der Ferne sehen kann.
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Das Bonefire am Prince-Andrew-Way |
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die Straße war mit Menschen gefüllt! |
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Dazu werden in den Monaten davor vorrangig von paramilitärischen Gruppen große Holzhaufen an bestimmten Stellen aufgetürmt und dann in der Nacht des 11 Juli, Stilecht zusammen mit einer Irlandflagge auf der Spitze, verbrannt.
Der 12. Juli ist dann offizieller Feiertag und riesige Märsche des „Oranje Ordens“ (klingt wie ein holländischer Adelsverein, ist es aber nicht) ziehen mit diversen Bands durch die Straßen. Der Umzug an sich mit den ganzen unterschiedlichen Gruppierungen ist in Carrickfergus sogar recht interessant anzusehen und läuft gewaltfrei ab. In Belfast führt die Route allerdings Schnurstracks durch die katholischen Wohngebiete, deren Bewohner logischerweise nicht ganz so begeistert von der Parade sind.
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So sah das Ganze vorher aus |
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Die machen mächtig Krach! |
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Es kamen dutzende Bands... |
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...aus Nordirland und Großbritannien |
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