Freitag, 3. August 2012

Umzug (Update Teil 2)

Vor der Sommerpause der Projekte hat jede Einsatzstelle noch ihr "Summersceme" - ein zwei bis dreiwöchiges Sommerprogramm, den die Kinder / Jugendlichen den halben Tag über in den Projekten verbringen und wir auch vermehrt Ausflüge unternehmen. Den letzten Tag in Area51 ging es an die Nordküste nach Portrush (in der Nähe von Bushmills) und es war tatsächlich ein sonniger Tag! Immerhin schon der vierte dieses Jahr.

Portrush Beach
und die Rückfahrt
Das nächste große Highlight ist direkt bei mir um die Ecke gelegen - wir haben endlich die Schlüssel für das neue YMCA Gebäude übergeben bekommen! Zwar wird bis zur Eröffnung noch etwas Zeit vergehen werden, dennoch sind wir bereits mit dem gesamten Equipment des alten Zentrums umgezogen. Zwar ist meine Arbeit mit der Sommerpause der Projekte offiziell beendet, jedoch helfe ich noch freiwillig beim Umzug und den ganzen notwendigen Arbeiten im neuen und alten Gebäude mit.


Aus Platzspar-Gründen war
natürlich unbedingt notwendig
einen großen Turm aus
Umzugskartons zu bauen!
Die Ganze  Fläche des neuen
Jugendtreffs ist mit schwerem
Zeug und Akten vollgestellt
Das Highlight des Umzugs selbst war der tonnenschwere Billardtisch, den wir ins erste Obergeschoss tragen durften, weil er natürlich nicht in den Fahrstuhl passen wollte. Außerdem durfte ich gestern ein bisschen im alten YMCA wüten um die verbliebene Inneneinichtung in mundgerechte Häppchen zu zerteilen.


nach erledigter Arbeit 1
nach erledigter Arbeit 2
Damit starten wir jetzt mit einer Verspätung von nur 5 Monaten in die letzten Vorbereitungen um Area51 im September wieder zu eröffnen. Mit der Tatsache, dass ich leider von der eigentlichen Arbeit im neuen Gebäude nichts mitbekommen werde, habe ich mich schon abgefunden. Dennoch wurde schon an vielen Stellen korreckterweise angemerkt, dass ich ja jederzeit wiederkommen könne, was ich auch auf jeden Fall zu gegebener Zeit mal tun werde. Neben dem neuen YMCA soll übrigens eventuell eine Jugendherberge entstehen und unsere neuen Chefs wollen verstärkt in den internationalen Austausch einsteigen. Vielleicht ergibt sich ja zukünftig ein Wuppertal - Carrickfergus Austausch?...

Nun heißt es aber erst einmal die verbleibenden vier Wochen in vollen Zügen zu genießen. Ich bekomme diesen Monat sogar noch zweimal Besuch und dies wird auch nicht mein letzter Blogeintrag werden. Letztens wurde die 5000-Klicks Marke meines Blogs überschritten, insofern ein herzliches Dankeschön an alle Leser, die mir trotz meiner furchtbaren Schreibfaulheit der letzten Monate treu geblieben sind! Bis bald!

12 Juli (Update Teil1)

Hallo zusammen, die Zeit vergeht wie im Fluge und so ist mein Jahr in Nordirland tatsächlich schon in vier Wochen um. Natürlich soll mein Blog nicht irgendwie zum Ende hin zerfließen (jedenfalls nicht mehr, als dass er das schon ist), deswegen wollte ich noch einmal ein kleines Update über das geben, was so in den letzten Wochen passiert ist. Ich werde das Ganze in zwei Teile unterteilen, sodass es leserlich bleibt!



Im Juni habe ich gar nicht so viel unternommen, weil es in den Projekten zu dieser Zeit etwas stressig geworden ist. PAKT Woodburn und Area51 gehen über Juli / August in die Sommerpause und zum Ende hin gab es noch viel zu tun um die Projekte anständig abzuschließen. Ende Juni war jedoch Armed Forces Day – Ein Tag, an dem sich jährlich die britische Armee präsentiert und mal zeigt, was sie so drauf haben. Neben Hubschrauberstarts und –landungen vor dem Castle, Militärjets und Mörserschüssen gab es alles Mögliche an Militär zu sehen.


Welches Gebäude sehen wir hier?

Ja richtig, das war mal der Sailing Club (siehe frühere Einträge). Dieser ist leider im Juni so gut wie ausgebrannt, weil ein Verstärker sich überhitzt hat - so schnell kann's gehen! Doch auch mit Wasser wird von der Wetterseite im Moment nicht gerade sparsam umgegangen. Wegen des schlechten Wetters standen Teile von Belfast und Newcastle für kurze Zeit mal unter Wasser.



Mitte Juli war es dann endlich soweit und das ebenfalls jährliche nordirische Highlight stand vor der Tür: der 12. Juli oder der „Battle of Boyne Day“. Am 11. Juli 1690 gewann der protestantische King William of Orange die Schlacht am Fluss „Boyne“ gegen den katholischen King James, was von vielen Protestanten als „der große Sieg“ über die Katholiken angesehen wird. (Wichtig ist hierbei zu beachten, dass es sich nicht um einen religiösen, sondern einen politischen Konflikt handelt siehe Nordirlandkonflikt) Jedenfalls scheint das Ganze so wichtig zu sein, dass die Loyalisten (Protestanten) es den Nationalisten (Katholiken) unbedingt auch 300 Jahre später noch unter die Nase reiben müssen, dass sie damals gewonnen haben. Und „Highlight“ ist dabei nicht einmal übertrieben – traditionell werden in ganz Nordirland in der Nacht zum 12 Juli riesige Feuer („Bonefires“) angezündet, die man schon aus der Ferne sehen kann.


Das Bonefire am Prince-Andrew-Way
die Straße war mit Menschen gefüllt!
Dazu werden in den Monaten davor vorrangig von paramilitärischen Gruppen große Holzhaufen an bestimmten Stellen aufgetürmt und dann in der Nacht des 11 Juli, Stilecht zusammen mit einer Irlandflagge auf der Spitze, verbrannt. Der 12. Juli ist dann offizieller Feiertag und riesige Märsche des „Oranje Ordens“ (klingt wie ein holländischer Adelsverein, ist es aber nicht) ziehen mit diversen Bands durch die Straßen. Der Umzug an sich mit den ganzen unterschiedlichen Gruppierungen ist in Carrickfergus sogar recht interessant anzusehen und läuft gewaltfrei ab. In Belfast führt die Route allerdings Schnurstracks durch die katholischen Wohngebiete, deren Bewohner logischerweise nicht ganz so begeistert von der Parade sind.


So sah das Ganze vorher aus
Die machen mächtig Krach!
Es kamen dutzende Bands...


...aus Nordirland und Großbritannien